Jubiläums-Bergtour des Wandervereins Owingen vom Mittwoch, 2. Juli bis Sonntag, 6. Juli 2025
Über die schönsten Gipfel des Chiemgau
Anlässlich des 60jährigen Bestehens des Wandervereins Owingen stand für Anfang Juli eine besondere Bergtour auf dem Wanderplan. Die Besonderheit bezog sich auf die Dauer von 5 Tagen und auf das Ziel.
Das Chiemgau ist mit seinen idyllischen Orten, Bergseen, urigen Alm- und Schutzhütten und seinen zahlreichen Gipfeln ein ideales Wandergebiet.
Am ersten Tag ging es zunächst ganz entspannt und beschaulich mit der Kampenwandbahn von Hohenaschau hinauf zur Sonnenalm. Der Aufstieg zur Kampenwand war wegen der großen Hitze sehr anstrengend. Im Gipfelbereich waren einige mit Drahtseilen versicherte Stellen zu überwinden.
Die Aussicht vom Gipfel (1.669 m) war grandios. Das mit 12 Metern höchste Gipfelkreuz der bayerischen Alpen hat zusätzliche Glücksmomente erzeugt. Jetzt wurde klar, weshalb die Kampenwand das Wahrzeichen des Chiemgau ist.
Der Abstieg über die Ostflanke sorgte für zusätzliches Adrenalin, weil einige ausgesetzte Stellen zu bewältigen waren.
Auf der Steinlingalm haben die Teilnehmer den Flüssigkeitsverlust rasch ausgeglichen. Bis zur ersten Übernachtung auf der Sonnenalm war es dann nicht mehr weit.
Am nächsten Tag folgte ein langer Abstieg ins Tal und danach ein noch längerer Aufstieg in der prallen Sonne. Die Gruppe war froh, auf der urigen Roßalm eine Einkehr machen zu können. Kurz vor dem Gipfel des Geigelsteins (1.808 m) zog ein heftiges Gewitter auf, so dass die Gipfelbesteigung abgebrochen werden musste. Der Weg zur nächsten Übernachtung in der Priener Hütte dauerte noch über eine Stunde. Bei dem Gewitter und dem heftigen Regen wahrlich kein Vergnügen. Da die Priener Hütte über einen leistungsstarken Trockenraum verfügt, waren Schuhe und Kleidung am nächsten Morgen wieder trocken. In den kommenden Tagen ist die Gruppe von Regen verschont geblieben.
Der 3. Tag begann mit dem Abstieg in die Ortschaft Sachrang. Nach einer Mittagseinkehr erfolgte der anstrengende Aufstieg zum Spitzsteinhaus auf 1.252 m.
Die Königsetappe am 4. Tag führte über den Spitzstein, den Brandelberg, Klausenberg, Predigtsuhl bis zum Hochries. Ausgerechnet auf dieser langen Etappe gab es keine Einkehrmöglichkeit.
Highlight war die Besteigung des Spitzstein über den Nordwandgrat. Das ist ein Steig, der an einigen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist, aber an manchen Stellen keine Sicherungen aufweist.
Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit waren erforderlich. Die Aussicht vom 1.596 m hohen Gipfel war fantastisch. Allerdings konnten die Teilnehmer diese Aussicht nicht völlig unbeschwert genießen, da der Abstieg entlang des Aufstiegsweges noch vor ihnen lag. Als auch diese Hürde gemeistert war, fiel die Anspannung ab. Der Weg bis zum Hochries war noch lang, hatte aber keine technischen Schwierigkeiten. Direkt auf dem Gipfel des Hochries liegt die gleichnamige Hütte auf 1.568 m. Die Hütte liegt traumhaft schön und hat zwei große Terrassen. Das Abendessen auf der Terrasse mit Abendsonne hat besonders gut geschmeckt. Die Unterbringung in Zimmerlagern mit eigenem WC und Waschbecken war fast schon luxuriös.
Am letzten Tag ging es nur noch bergab. Nach dem Abstieg von knapp 1.000 Höhenmetern war Hohenaschau erreicht. Da kam die Einkehr in einem Gasthaus gerade recht.
Nach der Stärkung waren nur noch wenige Meter bis zu den Autos zurückzulegen.
An den fünf Tagen hat die achtköpfige Gruppe insgesamt ca. 45 km und ca. 3.700 Höhenmeter zurückgelegt. Alle waren sich einig, dass es eine schöne und würdige Jubiläums-Tour war.




