Bergtour im Naturpark Texelgruppe
Unsere 4-tägige Bergtour führte in diesem Jahr in den Naturpark Texelgruppe. Es ist der größte Regionalpark der Provinz Bozen-Südtirol und liegt zwischen Etsch-, Passeier- und Schnalstal.
In Partschins, in der Nähe von Meran war in diesem Jahr der Start der Bergtour. Gleich zu Beginn ging es beim Partschinser Wasserfall (950 m) zügig nach oben, so dass alle sofort auf Temperatur waren. Der weitere Weg führte zuerst durch den Wald und später mit Blick auf das Etschtal am Berghang entlang.
Der Schlussanstieg bis zu unserem ersten Ziel, dem Hochganghaus (1.839 m) war dann nochmal richtig knackig.
Nach erholsamer Nacht ging es am nächsten Morgen steil in Stufen und vielen Kehren hinauf zur Hochgangscharte (2.441 m). Der Himmel war zu dieser Zeit bedeckt, es war frisch und so hielt sich der Schweiß in Grenzen. Oben bot sich ein grandioser Blick auf den Langsee, den größten der Spronser Seen und die umliegenden Dreitausender.
Vorbei am Langsee, Grünsee wanderten wir zuerst auf der Hochfläche und dann wieder abwärts zur bewirtschafteten Oberkaseralm (2.131 m). Nun kam auch die Sonne wieder richtig zum Vorschein und wir konnten auf der Terrasse der Alm unsere Mittagsrast verbringen
Gestärkt ging es dann weiter am Kaser- und Pfitschersee vorbei zum Pfitscher Schartl und von da an in stetigem auf und ab bis zum Anstieg zur Taufenscharte 2.230 m). Hier trennte sich die Gruppe . Ein Abstecher zur Mutspitze (2.294 m) bot sich an. Es bedeutete zwar einen Umweg von rund 2 Stunden, aber sie lockte und wollte bestiegen werden.
Danach folgte der eigentliche Abstieg durch die Scharte zurück zum Meraner Höhenweg. Auf dem Waldweg nach unten gab es jedoch ein Hinweisschild auf eine Abkürzung zum Hochganghaus über die Kuhalm. Abkürzungen werden immer gerne akzeptiert und so ging es zur Kuhalm mit Einkehrschwung.
Dort waren bereits unsere Mitwanderer und anschließend stiegen wir auf abenteuerlichem Pfad hinab zum Meraner Höhenweg und dann bequem zum Hochganghaus. Empfangen wurden wir dort mit Musik und Gesang und so schmeckte das wohlverdiente Kaltgetränk noch besser
Am Abend spendierte uns der Hüttenwirt noch eine Rieblpfanne. Ein traditionelles Gericht das auf dem Holzofen zubereitet wird. Buchweizen wird geröstet, mit Butter abgeschmeckt und dann mit Puderzucker und Preiselbeermarmelade serviert, lecker!
Der nächste Morgen brachte nach dem Gewitterregen in der Nacht, fast Sonne pur und wir machten uns auf zum Franz-Huber-Steig. Nach der Hütte ging es, wie könnte es auch anders sein, zuerst mäßig und dann steil nach oben. Über der Baumgrenze dann der eigentliche Steig. Trittsicherheit war immer wieder gefordert und es ging im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein im wesentlichen immer auf einer Höhe von rund 2000 m an den Felswänden des Tschigat und der Plattenspitze entlang bis zum Aufstieg auf die Sattelspitze (2.428 m).
Nach der Mittagsrast unterhalb des Gipfels stiegen wir, über Felsblöcke und geröllige Passagen ,wieder hinab zum Franz-Huber-Steig. Der Steig führte nun Richtung Zieltal und nach einer Klettersteigeinlage an einer mit Eisen und Ketten gesicherten 10 m hohen Steinplatte, die jeder auf seine Art bewältigte, waren wir auf dem Weg zur Lodnerhütte (2.262 m).
Bald hatten wir die Hütte im Blick. Aber auch die letzten Meter können sich ziehen. Sobald man dann aber auf der Hüttenterrasse sitzt und die umliegenden Berge betrachtet, sind die Anstrengungen vergessen und man genießt das Naturschauspiel.
Der Hüttenabend verging bei Gespräch und Spiel wie im Flug. Draußen hatte Regen eingesetzt und man war nicht sicher was der nächste Tag bringen wird. Am Morgen war aber fast alles wieder abgetrocknet und wir nahmen bei bestem Wetter Abschied von der Hütte.
Der Abstieg durchs wildromantische Zieltal über Geröll und stufiges Gelände erforderte nochmals Konzentration und Trittsicherheit. Ab der Nasereitalm (1.523 m) waren dann die Wege einfacher und wir kamen jetzt, während wir vorher fast alleine unterwegs waren, in den Ausflugstrubel beim Partschinser Wasserfall hinein. Hier endete auch unser diesjährige Gebirgstour
Mit ein wenig müden Beinen, aber zufrieden mit Weg und Wetter, waren wir uns alle einig im nächsten Jahr wieder bei der Bergtour dabei zu sein. Leider waren wir dieses Jahr nur eine kleine Truppe. Corona und sonstiger Unbill sorgten für einige Rücktritte. Auch unser Bernd, der die Tour geplant und ausgearbeitet hat, musste aus familiären Gründen zu Hause bleiben. Gedanklich war er aber mit uns unterwegs und wurde auch per Whats App auf dem Laufenden gehalten. Die Truppe sagt Danke für die die gute Planung und Vorbereitung der super Tour.